Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In Österreich herrscht eine beständig hohe Nachfrage nach Fachkräften in den Bereichen Bautechnik, Hochbau und Tiefbau. Besonders häufig gesucht werden BauleiterInnen und BaupolierInnen – viele Berufe dieser Berufsobergruppe zählen zu den in Österreich offiziell anerkannten Mangelberufen.
Die Beschäftigungsanteile der Baubranche in Österreich werden mittelfristig zurückgehen (Alteneder et al. 2024). Ein Rückgang der baubewilligten Wohnungen sowie angespannte öffentliche Budgets belasten den Hoch- und Tiefbau (Pudschedl 2024). Für 2025 wird jedoch im Vergleich zu den Vorjahren eine leichte Erholung erwartet (Dorffmeister 2024, Hölzl et al. 2024, Schiman-Vukan & Ederer 2024).
Langfristig steht die Bauwirtschaft vor einem tiefgreifenden strukturellen Wandel. Die Energiewende erfordert umfassende Gebäudesanierungen, während die Kreislaufwirtschaft die Planung und Errichtung von Gebäuden stärker auf deren gesamten Lebenszyklus ausrichtet. Zudem gewinnen Modul- und Systembauweisen an Bedeutung, wodurch sich die Anforderungen an Fachkräfte verändern (Wegscheider-Protsch & Ziegler 2024). Auch im Tiefbau wird die Instandhaltung bestehender Infrastruktur immer wichtiger. Fortschritte in Automatisierung und neue Baumethoden verringern den Bedarf an Hilfskräften leicht (Joukov 2023).
Der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung, wenngleich die Nachfrage in den kommenden Jahren tendenziell zurückgehen dürfte. Besonders für mittlere Führungskräfte verändern sich die Anforderungen kontinuierlich: Digitale Kompetenzen, Projektmanagement und Kommunikationsfähigkeiten werden wichtiger. Während konjunkturelle Schwankungen Berufe mit geringen Qualifikationsanforderungen stark beeinflussen, bleibt das Substitutionspotenzial durch Digitalisierung in dieser Gruppe gering. Zudem wird in Stellenanzeigen dieser Berufsobergruppe häufig ein Führerschein vorausgesetzt.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "BIM-TechnikerIn"
Berufsbeschreibung
BIM-TechnikerInnen erfassen technische Daten und erstellen virtuelle 3D-Modelle von Bauwerken und gebäudetechnischen Großanlagen. BIM steht für Building Information Modeling und umfasst die softwaregestützte Planung, Konstruktion und Umsetzung von Bauprojekten. Dabei werden Leistungsverzeichnisse und Materialmengen erstellt. Außerdem bearbeiten, strukturieren und verwalten BIM-TechnikerInnen die Baumodelle in allen Leistungsphasen. Sie koordinieren den Austausch der bautechnischen Daten und stellen die Bauwerksdaten bereit. BIM-TechnikerInnen können in Projekten mitarbeiten, aber auch die Koordination, Ausführung und Überwachung des gesamten Planungsprozesses von Bauprojekten übernehmen. Sie koordinieren den Kosten- und Zeitplan und halten Termine und Abgabefristen im BIM-Projektabwicklungsplan (BAP) fest. Weiters stellen sie Workflows auf und sind dafür verantwortlich, dass alle erforderlichen Baurichtlinien und Standards eingehalten werden. Vor Ort überwachen sie den Baufortschritt und die korrekte Umsetzung des BIM-Gebäudemodells, z. B. mit Augmented-Reality-Anwendungen oder mobilen 3D-Datenbrillen. Im Facility Management verwalten sie BIM-Daten und -Gebäudemodelle, womit Reparatur- und Wartungsarbeiten koordiniert und dokumentiert werden.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet