Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In Österreich besteht eine beständige Nachfrage nach Anlern- und Hilfskräften im Baugewerbe sowie in der Holzverarbeitungsbranche. Diese wird wesentlich durch die Dynamik der Bauwirtschaft bestimmt, wobei sich das Branchenklima im Bau gerade in jüngster Vergangenheit deutlich verschlechtert hat (Wolf 2023). Darüber hinaus weist die Nachfrage starke regionale Unterschiede auf. Während ländliche Gebiete, in denen die Forstwirtschaft eine stärkere Rolle spielt, verstärkt Arbeitsplätze in der Holzverarbeitung bieten, zeichnen sich urbane Regionen durch eine hohe Nachfrage nach Hilfskräften im Hochbau sowie im Baunebengewerbe aus, insbesondere aufgrund allgemeiner Urbanisierungstendenzen und der zunehmenden Bedeutung von Sanierungsvorhaben.
In den kommenden Jahren ist mit einem Rückgang der Nachfrage nach Anlern- und Hilfskräften in den Bereichen Bau und Holzverarbeitung auf vergleichsweise hohem Niveau zu rechnen. Trotzdem bieten Anlern- und Hilfsberufe im Bau sowie in der Holzverarbeitung gute Beschäftigungsmöglichkeiten für geringqualifizierte Arbeitskräfte. Der erwartete Rückgang wird aufgrund einer Abschwächung der Baunachfrage, angetrieben von hohen Baupreisen, einem verhaltenen Konjunkturausblick sowie durch die zunehmende Herausforderung der Wohnbaufinanzierung aufgrund steigender Zinsen und strengerer Kreditanforderungen, prognostiziert (Ederer & Schiman-Vukan 2023). Dennoch könnten steigende Energiekosten und Initiativen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen die Nachfrage in spezifischen Segmenten wie der Wohnhaussanierung und dem Tiefbau stimulieren.
Darüber hinaus haben sich die Qualifikationsanforderungen an Hilfskräfte im Laufe der Zeit gewandelt. Die Diffusion von modernen, vielfach digitalen, Technologien und innovativen Verfahren in Arbeitsprozessen erfordert neben handwerklichen Fertigkeiten zunehmend Kenntnisse im Umgang mit modernen Maschinen und Geräten sowie spezifische Kenntnisse über Produkte und Materialien. Zusätzlich wird häufig ein Führerschein vorausgesetzt. Die Bedeutung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz hat ebenso zugenommen. Nicht zuletzt sind Einsatzbereitschaft, körperliche Belastbarkeit und Teamfähigkeit weiterhin essenzielle Kompetenzen für Anlern- und Hilfskräfte.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "BauhelferIn im Hochbau"
Berufsbeschreibung
BauhelferInnen im Hochbau unterstützen FacharbeiterInnen im Baugewerbe, vor allem in der Errichtung von Baugebäuden, die oberhalb der Geländelinie liegen, wie z. B. Wohn- oder Bürogebäude. Diese Tätigkeiten beinhalten das Mauern und Verputzen von Wänden, das Anmischen und Verarbeiten von Beton sowie auch das Dämmen und Isolieren von Gebäuden. Der Transport von Baumaterialien und Gerüsten sind ebenso Teil ihrer Arbeit wie die Räumung und Endreinigung der Baustellen.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet