Einleitung
Die österreichischen Bundesländer unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Faktorausstattung und ihrer wirtschaftlichen Dynamik. Die jeweilige Nachfrage nach Arbeitskräften unterscheidet sich somit erheblich, weshalb es wichtig ist, einen regional differenzierten Blick auf den Arbeitsmarkt werfen zu können.
Das Inseratenaufkommen in den jeweiligen Regionen hängt natürlich stark mit der Größe der Bundesländer zusammen. So werden in den bevölkerungsreichen Bundesländern Wien, Oberösterreich und Niederösterreich, aber auch in der Steiermark die meisten Inserate geschaltet. Oberösterreich ist aufgrund der starken Industrie allerdings überproportional vertreten; auch in den touristisch geprägten Bundesländern Salzburg und Tirol wird häufiger inseriert.

Die Wirtschaftsstruktur der österreichischen Bundesländer unterscheidet sich deutlich.
Die Steiermark, Oberösterreich und Kärnten, aber auch Niederösterreich zählen zu den Hochentwickelten Europäischen Industrieregionen; hier wird die Beschäftigungsdynamik stark von technologie- und wissensintensiven Branchen getrieben – die Nachfrage nach akademischen und technischen Berufen ist hoch und steigt stetig. In den tourismusintensiveren westlichen Bundesländern können offene Stellen in zahlreichen Wirtschaftsbereichen nicht besetzt werden, gleichzeitig ist im Osten Österreichs eine teilweise hohe Sockelarbeitslosigkeit zu beobachten. Darüber hinaus werden neue Stellen immer weniger in jenen Regionen geschaffen, in welchen Arbeitsplätze verloren gegangen sind (Mismatch am Arbeitsmarkt), die regionalen Disparitäten nehmen tendenziell zu.
Burgenland
Das Burgenland zeichnet sich durch eine heterogene Wirtschaftsstruktur aus, wobei die Landwirtschaft und hier vor allem der Weinbau überdurchschnittlich relevant sind. Darüber hinaus ist die Wirtschaft vom Dienstleistungssektor geprägt, insbesondere der Tourismus ist ein zunehmend wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Der Arbeitsmarkt des Burgenlandes ist eng mit den angrenzenden Bundesländern und Wien, aber auch mit Ungarn verbunden.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 im Burgenland bei 19,9 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 im Burgenland aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 2.229
- Facharzt/Fachärztin: 582
- Koch/Köchin: 521
- Restaurantfachmann/-frau: 502
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 498
- Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn: 469
- RaumpflegerIn: 434
- Lebensmittel- und FeinkostverkäuferIn: 361
- Produktionshilfskraft (m/w): 352
- Bürokaufmann/-frau: 296
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Einzelhandelskaufmann/-frau, Facharzt/Fachärztin, und Restaurantfachmann/-frau.
Kärnten
Kärnten ist im europäischen Vergleich eine hochentwickelte Industrieregion. Gleichzeitig ist das Bundesland geprägt von einer langen Tradition im Tourismus, der von den vielen Seen, den Alpen und dem Kärntner Kulturangebot profitiert. Die Industrie weist Schwerpunkte in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau sowie Holzverarbeitung auf, ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Bauwirtschaft.
Kärnten ist das südlichste Bundesland Österreichs und ist von einer vergleichsweise ungünstigen demografischen Entwicklung betroffen, die Erwerbsbevölkerung geht insbesondere in peripheren Regionen zurück.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Kärnten bei 72,5 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Kärnten aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 4.808
- Restaurantfachmann/-frau: 2.395
- Koch/Köchin: 2.336
- RaumpflegerIn: 2.248
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 1.771
- Produktionshilfskraft (m/w): 1.539
- Küchenhilfskraft (m/w): 1.511
- LagerarbeiterIn: 1.460
- Lebensmittel- und FeinkostverkäuferIn: 1.143
- Bürokaufmann/-frau: 1.094
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Einzelhandelskaufmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Küchenhilfskraft (m/w).
Niederösterreich
Die Wirtschaftsstruktur Niederösterreichs ist äußerst heterogen. Die Landwirtschaft spielt insbesondere in den ländlichen Gebieten nach wie vor eine wichtige Rolle, wo Obst- und Weinbau traditionelle Schwerpunkte sind. Darüber hinaus hat sich Niederösterreich zu einem Industriestandort entwickelt, mit einer breiten Palette von Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektronik und Lebensmittelverarbeitung. Der Dienstleistungssektor konzentriert sich auf die urbanen Zentren St. Pölten und Wiener Neustadt und auf das Wiener Umland. In jüngerer Vergangenheit war eine überdurchschnittliche Dynamik bei den wissensintensiven, industrienahen Dienstleistern zu beobachten.
Der Arbeitsmarkt Niederösterreichs ist eng verwoben mit Wien, es bestehen enge Pendelverflechtungen.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Niederösterreich bei 164 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Niederösterreich aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 13.517
- LagerarbeiterIn: 5.263
- RaumpflegerIn: 4.167
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 3.958
- Produktionshilfskraft (m/w): 3.676
- Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn: 3.415
- Lebensmittel- und FeinkostverkäuferIn: 2.853
- Koch/Köchin: 2.561
- Bürokaufmann/-frau: 2.527
- Restaurantfachmann/-frau: 2.497
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Einzelhandelskaufmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn.
Oberösterreich
Oberösterreich ist ein führender Industriestandort Österreichs, mit Schwerpunkten in den technologieorientierten Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau, Metallerzeugung und -verarbeitung sowie Chemie. Darüber hinaus spielt in ländlichen Gebieten die Landwirtschaft, insbesondere die Milch- und Viehwirtschaft, immer noch eine gewisse Rolle. Die wissensintensiven Dienstleister rund um Linz treiben die Nachfrage nach Arbeitskräften bei Höher- und Hochqualifizierten.
Der Arbeitsmarkt zeichnet sich durch eine starke Nachfrage nach Fachkräften in verschiedenen Branchen aus. Die Region profitiert von ihrer Lage, gerade die Nähe zu Deutschland ist hier zu nennen.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Oberösterreich bei 240,4 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Oberösterreich aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 13.778
- LagerarbeiterIn: 7.843
- Produktionshilfskraft (m/w): 6.091
- RaumpflegerIn: 5.118
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 5.106
- Software-EntwicklerIn: 5.088
- Bürokaufmann/-frau: 4.630
- ElektrotechnikerIn für Installations- und Gebäudetechnik: 4.114
- Fachkraft in der Buchhaltung (m/w): 4.048
- ZerspanungstechnikerIn: 3.950
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Einzelhandelskaufmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, ElektrotechnikerIn für Anlagen- und Betriebstechnik.
Salzburg
Mit der Stadt Salzburg und ihrem kulturellen Angebot sowie den Alpen weist das Bundesland Salzburg viele touristische Highlights auf, die zahlreiche in- und ausländische Gäste anziehen. Dementsprechend spielt der Tourismus eine wichtige Rolle für die regionale Wirtschaft. Darüber hinaus prägen Industrie, Verkehrswirtschaft und Handel den Standort.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Salzburg bei 107,4 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Salzburg aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 6.479
- Restaurantfachmann/-frau: 4.597
- Koch/Köchin: 3.866
- LagerarbeiterIn: 2.676
- RaumpflegerIn: 2.223
- RezeptionistIn: 2.196
- Aushilfskraft (m/w): 2.015
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 2.002
- KüchenchefIn: 1.892
- Fachkraft in der Buchhaltung (m/w): 1.802
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Restaurantfachmann/-frau, Einzelhandelskaufmann/-frau, Küchenhilfskraft (m/w).
Steiermark
Die Steiermark kann auf eine sehr lange industrielle Tradition zurückblicken und ist gegenwärtig eines der besonders F&E- und exportorientierten Bundesländer Österreichs. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Mobilität, Umwelttechnologie, Elektrotechnik und Elektronik sowie Maschinenbau; neben der Industrie spielen dabei technische Dienstleister eine zentrale Rolle. Die Steiermark ist außerdem wichtiger Forschungs- und Bildungsstandort mit einer sehr hohen Dichte an Forschenden und Studierenden. Insgesamt ist die Wirtschaft zunehmend diversifiziert, der Tourismus spielt dabei in den Alpen, in der Thermenregion sowie entlang der Weinstraße eine wichtige Rolle.
Die Steiermark ist gerade in manchen peripheren Regionen von einer ungünstigen demografischen Entwicklung betroffen. Insbesondere im Süden und im Zentralraum weist der Arbeitsmarkt durchaus enge Verflechtungen mit Slowenien auf.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in der Steiermark bei 161,0 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in der Steiermark aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 9.661
- Produktionshilfskraft (m/w): 4.710
- RaumpflegerIn: 4.026
- Software-EntwicklerIn: 3.821
- LagerarbeiterIn: 3.748
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 3.459
- Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn: 3.148
- Koch/Köchin: 3.040
- Restaurantfachmann/-frau: 3.025
- Bürokaufmann/-frau: 2.719
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Einzelhandelskaufmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau und Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn.
Tirol
Tirol ist national und international bekannt für seine Berglandschaften und die gut ausgebaute Tourismusinfrastruktur, was den Tourismus zu einem sehr wichtigen Wirtschaftszweig macht. Insgesamt wird der Wirtschaftsstandort vom Dienstleistungssektor geprägt. In der Industrie weist er Schwerpunkte in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Chemie auf.
Eine Besonderheit Tirols ist, dass es zweigeteilt ist: Nordtirol und Osttirol. Nordtirol ist dabei deutlich größer und wirtschaftlich stärker entwickelt. Der Arbeitsmarkt Osttirols ist vergleichsweise eng mit Kärnten verknüpft.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Tirol bei 116,0 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Tirol aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 7.689
- Restaurantfachmann/-frau: 6.394
- Koch/Köchin: 5.649
- RezeptionistIn: 2.966
- KüchenchefIn: 2.808
- Küchenhilfskraft (m/w): 2.249
- LagerarbeiterIn: 2.211
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 2.205
- RaumpflegerIn: 2.149
- Stubenbursch/-mädchen: 1.991
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Restaurantfachmann/-frau, Einzelhandelskaufmann/-frau und Küchenhilfskraft (m/w).
Vorarlberg
Das Bundesland Vorarlberg zeichnet sich durch eine vielfältige, hochentwickelte und international orientierte Wirtschaft aus. Die Region ist bekannt für ihre leistungsfähige Industrie, insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und traditionell auch Textilien. In den alpinen Regionen, aber auch im Zentralraum mit seinem kulturellen Angebot, spielt der Tourismus eine wichtige Rolle.
Die Bevölkerung des Bundeslandes entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten dynamisch, der Arbeitsmarkt des Zentralraums ist eng mit Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein verknüpft.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Vorarlberg bei 56,4 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Vorarlberg aufgelistet:
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 3.418
- Restaurantfachmann/-frau: 1.867
- Koch/Köchin: 1.603
- Software-EntwicklerIn: 1.146
- LagerarbeiterIn: 1.114
- AllgemeineR HilfsarbeiterIn: 1.109
- RezeptionistIn: 898
- RaumpflegerIn: 865
- ElektrotechnikerIn für Installations- und Gebäudetechnik: 806
- Lebensmittel- und FeinkostverkäuferIn: 788
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Restaurantfachmann/-frau, Einzelhandelskaufmann/-frau und Küchenhilfskraft (m/w).
Wien
Wien spielt aufgrund seiner Größe eine zentrale Rolle für den österreichischen Arbeitsmarkt, enge Verflechtungen bestehen mit dem umliegenden Niederösterreich, aber auch mit dem Burgenland, Oberösterreich sowie der Steiermark.
Als Hauptstadt Österreichs ist Wien ein bedeutendes Zentrum für Banken, Versicherungen und Verwaltung sowie ein Bildungs- und Forschungsstandort von überregionaler Bedeutung. Als Destination für Städte-, Kultur- und Kongresstourismus weist Wien internationale Bedeutung auf. Darüber hinaus wächst die Bevölkerung dynamisch. Dies führt zu einer breiten Nachfrage nach Arbeitskräften.
Das Inserateaufkommen lag im Jahr 2024 in Wien bei 220,8 Tausend.
Nachfolgend sind die zehn Berufe mit den meisten Inseraten im Jahr 2024 in Wien aufgelistet:
- Software-EntwicklerIn: 9.352
- Einzelhandelskaufmann/-frau: 6.641
- Fachkraft in der Buchhaltung (m/w): 5.665
- Aushilfskraft (m/w): 4.889
- Bürokaufmann/-frau: 4.333
- Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn: 3.717
- SalesmanagerIn: 3.487
- ProjektmanagerIn: 3.289
- Koch/Köchin: 3.230
- Human-Resources-ManagerIn: 3.227
Zu den am stärksten wachsenden Berufen seit 2019 (Anteilsveränderung in Prozentpunkten) zählen die Berufe: Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn, Restaurantfachmann/-frau und Einzelhandelskaufmann/-frau.