Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In den vergangenen Jahren erlebte die Baubranche in Österreich einen Boom. Davon profitierten Berufe der Berufsobergruppe "Gebäudetechnik" direkt. Aufgrund stark gestiegener Rohstoffpreise, steigender Zinsen und einer hohen Inflation sind österreichische Bauunternehmen pessimistisch bezüglich der mittelfristigen Geschäftslage. Auch die Einschätzungen zur Beschäftigungsentwicklung in der Bauwirtschaft sind zunehmend negativ (Hölzl et al. 2023). Ungeachtet dessen nimmt seit Beginn des Krieges in der Ukraine die Dringlichkeit, die Energiewende voranzutreiben, weiter zu. Insbesondere energetische Sanierungen im Gebäudesektor weisen ein hohes Potenzial zur Emissionsminderung auf, im Bereich der Bau- und Gebäudetechnik ist mit einer verstärkten Nachfrage zu rechnen (BMNT und BMVT 2018, Hoch et al. 2019, BMK 2022). Auch nachhaltige Bau- und Sanierungstechnologien sowie der Baustoff Holz gewinnen an Bedeutung, Maßnahmen gegen sommerliche Überhitzung wirken sich positiv auf die Nachfrage nach SonnenschutztechnikerInnen aus.
Beim Fokus auf energieeffiziente Neubauten und Sanierungen werden künftig auch Smart-Home-Lösungen im Bereich der Gebäudetechnik eine Rolle spielen. Der demografische Wandel wiederum rückt technische Assistenzsysteme (Ambient-Assisted-Living-Lösungen) in den Fokus, welche darauf abzielen, auch im höheren Alter im Eigenheim selbstbestimmt leben zu können. Die Digitalisierung verändert weiter Planungs- und Bauprozesse sowie Arbeitsabläufe (z.B. durch den Einsatz von Building Information Modeling) (WKO - Außenwirtschaft 2022). Darüber hinaus gewinnt auch die Sicherheitstechnik für Gebäude an Bedeutung (Cedefop 2022).
Damit nehmen Komplexität und Vielfalt der technischen Lösungen in der Gebäudetechnik zu. Auch die damit einhergehenden Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten nehmen zu, gerade berufsspezifische Technologiekompetenzen, wie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, gewinnen an Bedeutung, aber auch Projektmanagement und spezifische Softwarelösungen, digitale Anwendungen und Geräte müssen beherrscht werden.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "GebäudetechnikingenieurIn"
Berufsbeschreibung
GebäudetechnikingenieurInnen sind je nach spezieller Aufgabenstellung für die Planung, Installation oder den laufendenen Betrieb technischer Einrichtungen in Gebäuden verantwortlich. Dazu zählen unter anderem Anlagen zur Energieversorgung, die Wasserinstallation, die Kanalisation, Be- und Entlüftungsanlagen, Heizungs- und Klimaanlagen und Aufzüge.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2022 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020 und 2022 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet