Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Der technologische Fortschritt verändert die Arbeitswelt tiefgreifend, insbesondere im Büroumfeld. Die zunehmende Automatisierung von Routinetätigkeiten führt zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Anlern- und Hilfskräften (Börsch 2020). Weltweit zählen Bürohilfskräfte zu den Berufsgruppen, die in den kommenden Jahren am stärksten schrumpfen werden (World Economic Forum 2025), und auch in Österreich ist dieser Trend seit Jahrzehnten zu beobachten.
Mit der Transformation der Arbeitswelt verändern sich auch die Anforderungsprofile für Bürohilfskräfte erheblich. Digitale Kompetenzen rücken zunehmend in den Fokus: Neben grundlegenden Fertigkeiten im Umgang mit Office-Software, E-Mail-Programmen und kaufmännischer Software wie SAP wird auch die Fähigkeit immer wichtiger, sich schnell in neue digitale Tools und Plattformen einzuarbeiten. In den kommenden Jahren wird dies vermehrt auch den Umgang mit KI-gestützten Anwendungen umfassen (Wegscheider-Protsch & Ziegler 2024). Während klassische Bürotätigkeiten wie die Bearbeitung von Postsendungen, Terminkoordination oder allgemeine administrative Unterstützung weiterhin relevant bleiben, gewinnt die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und effektiven Kommunikation zunehmend an Bedeutung, da sie maßgeblich zur Produktivität und zum Arbeitsklima beiträgt.
Gleichzeitig verlieren traditionelle Fertigkeiten an Relevanz. Tätigkeiten wie das manuelle Sortieren und Archivieren von Dokumenten werden immer häufiger durch digitale Lösungen ersetzt, wobei insbesondere KI-gestützte Systeme erhebliche Effizienzsteigerungen ermöglichen (Wegscheider-Protsch & Ziegler 2024, Tiwari 2023). In diesem dynamischen Umfeld ist es für Bürohilfskräfte entscheidend, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erwerben, um den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "Bürohilfskraft (m/w)"
Berufsbeschreibung
Bürohilfskräfte verrichten Assistenzarbeiten im Büro. Dazu zählen Ablagearbeiten, kleinere Schreibarbeiten nach Vorlage und nach Diktat, Korrektur von Schriftstücken, als auch Kopierarbeiten. Ebenso gehören Botengänge, die Bewirtung von KundInnen, die Eingabe von Daten, das Zusammenstellen von Rechnungsbelegen und die Vorbereitung von Geschäftsbriefen zu den Aufgaben von Bürohilfskräften.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet