Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Beschäftigte mit Berufen der Berufsobergruppe "Bank-, Finanz- und Versicherungswesen" arbeiten in erster Linie in Banken, Geld- und Kreditinstituten, bei Investmentgesellschaften sowie Versicherungen. Die Nachfrage am Arbeitsmarkt hängt damit im Wesentlichen von den Entwicklungen im Banken-, Finanz- und Versicherungswesen ab. Dabei zeigt sich, dass das österreichische Bankenwesen im internationalen Vergleich relativ krisenresistent ist. Die wirtschaftliche Entwicklung ist gut und wird sich mit steigenden Zinsen weiter verbessern. Der Anfang der 2000er-Jahre einsetzende strukturelle Wandel ist heute weitgehend abgeschlossen, von weiteren deutlichen Beschäftigungsrückgängen kann nicht ausgegangen werden. Im Vergleich dazu gab es im österreichischen Versicherungswesen nur einen leichten Rückgang der Beschäftigung bei gleichzeitig stabiler Finanzentwicklung (Hudelist 2022). VersicherungsberaterInnen werden weiterhin gesucht.
Es hat sich gezeigt, dass der persönliche Kontakt für KundInnen trotz neuer technischer Möglichkeiten weiterhin sehr wichtig ist. Im Bankenwesen ist die Digitalisierung weit fortgeschritten, alltägliche Bankgeschäfte werden zu einem großen Teil online durchgeführt. Für die verbliebene Betreuung von KundInnen vor Ort sind andere und neue Kompetenzen gefordert. Die Komplexität ist deutlich gestiegen, neben den klassischen Kundenbetreuungskenntnissen werden spezifische fachliche Fähigkeiten und Vertrieb wichtiger. Insgesamt ergibt sich für die Berufsobergruppe damit ein tendenziell negativer Trend, dieser resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang bei Bankkaufleuten.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "Bankkaufmann/-frau"
Berufsbeschreibung
Bankkaufleute üben – je nach Einsatzgebiet – ganz unterschiedliche Tätigkeiten aus. Sie arbeiten hauptsächlich im KundInnenverkehr, d.h. in der Betreuung und Beratung von Privat- und GeschäftskundInnen, aber auch in der bankinternen Verwaltung. Zu ihren Aufgaben gehören Schaltergeschäfte (z.B. Einzahlungen, Abhebungen), das Verwalten von Konten, die Beratung über Kredit- und Veranlagungsmöglichkeiten, die Durchführung von (bargeldlosem) Zahlungsverkehr, die Prüfung der Kreditwürdigkeit, die Analyse von Bilanzen (Firmenkunden) und der nationale und internationale Wertpapierhandel über KundInnenauftrag.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2022 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020 und 2022 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet