Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Bundesheer, Öffentliche Sicherheit" befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der durch geopolitische Entwicklungen und technologische Fortschritte geprägt ist. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Bedeutung einer effektiven Landesverteidigung verstärkt in den Fokus gerückt. Infolgedessen sind höhere Verteidigungsausgaben geplant, was voraussichtlich zu einer steigenden Nachfrage nach BerufssoldatInnen führen wird. Zudem wurden in der Vergangenheit zahlreiche Stellen beim Bundesheer nicht nachbesetzt, und in vielen Bereichen steht eine erhebliche Pensionierungswelle bevor, die den Personalbedarf zusätzlich erhöht (BMKÖS 2024). Die sicherheitsrelevanten Herausforderungen haben sich in den vergangenen 30 Jahren erheblich gewandelt. Neben klassischen militärischen Aufgaben gewinnen neue Bedrohungsszenarien zunehmend an Bedeutung, darunter Cyberangriffe auf Behörden und kritische Infrastrukturen sowie Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung.
Auch im Bereich der Exekutive führt die veränderte sicherheitspolitische Lage in Verbindung mit einer wachsenden Risikowahrnehmung und anstehenden Pensionierungen zu einem steigenden Bedarf an Polizeipersonal. Während traditionelle Aufgaben wie Streifendienst, Überwachungstätigkeiten und Protokollierung weiterhin zentral bleiben, stellen zunehmende Delikte in den Bereichen Cyberkriminalität und Internetbetrug neue Anforderungen an das Personal. Neben IT-Kenntnissen sind auch betriebswirtschaftliche und rechtliche Expertise sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit wichtiger denn je.
Zusätzlich zu BerufssoldatInnen sowie Exekutivbediensteten bietet auch der Beruf des Straßensicherheitsorgans gute Beschäftigungsperspektiven, insbesondere für geringqualifizierte Arbeitsuchende.
Es ist wichtig zu beachten, dass viele Stellenangebote im Bereich "Bundesheer, Öffentliche Sicherheit" nicht über traditionelle Stelleninserate ausgeschrieben werden. Die erfasste Anzahl an Stellenanzeigen spiegelt daher möglicherweise nicht das tatsächliche Nachfragepotenzial wider.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet