Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Bundesheer, Öffentliche Sicherheit" befindet sich im Wandel, zahlreiche exogene Ereignisse, der technologische und der demografische Wandel sowie anhaltend starke Migrationsbewegungen verändern die Anforderungen. Zum einen haben Terroranschläge, vor allem aber der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, verdeutlicht, dass militärische Fähigkeiten und eine effektive Landesverteidigung eine zentrale öffentliche Aufgabe sind. Die Ausgaben für Landesverteidigung werden erhöht werden, die Nachfrage nach BerufssoldatInnen wird steigen; zudem steht in allen relevanten Untergruppen eine erhebliche Pensionierungswelle an. Waren vor 30 Jahren noch Panzerschlachten im Marchfeld Gegenstand der militärischen Planspiele, so müssen sich die Verantwortlichen heute weit komplexeren Herausforderungen stellen; hier sind unter anderem Cyberattacken gegen Behörden und gegen kritische Infrastrukturen, Terrorismusbekämpfung, Electronic Warfare, aber auch neue Technologien, etwa Drohnen und digitale Aufklärung, zu nennen. Mit diesen neuen Herausforderungen ändern sich die erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der SoldatInnen erheblich - IT-Fähigkeiten, komplexes Denken, Problemlösungskompetenz, Kommunikation und mitunter Führungskompetenzen gewinnen zunehmend an Relevanz. Die Verwerfungen infolge des Ukrainekrieges und der Energiekrise, vor allem aber der Anstieg der Risikowahrnehmung sowie beständig hohe Migrationsströme führen zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Exekutivbediensteten im Polizeidienst - gegenwärtig fehlen gemäß Plan mehr als 1.500 Exekutivbedienstete im Polizeidienst (BMKÖS 2022). Klassische Polizeiarbeit (Protokollieren, Streifendienst, Überwachung, Einsatztaktik etc.) bleibt ein wesentliches Element in diesem Beruf, wobei sich auch hier neue Herausforderungen auftun: Im Jahr 2022 wurde ein Höchstwert an Anzeigen in den Bereichen Cybercrime im engeren Sinne, Internetbetrug sowie pornografische Darstellung Minderjähriger registriert - dementsprechend gewinnen Fähigkeiten und Fertigkeiten aus den Bereichen IT, IT-Forensik, Gefahrenabwehr, Täteranalysen, betriebswirtschaftliches und rechtliches Wissen, Kommunikation und Teamfähigkeiten, Planung etc. an Relevanz.
Für Straßenaufsichtsorgane, die einen großen Teil der inserierten Stellenanzeigen ausmachen, zeichnen sich tendenziell negative Aussichten ab. Hier muss allerdings betont werden, dass viele Stellenausschreibungen nicht über einzelne Inserate erfolgen. Die Zahl der Inserate im Bereich der Exekutive und bei BerufssoldatInnen unterschätzt damit die tatsächliche Nachfrage.
Der digitale Wandel führt in der Berufsobergruppe zu einer kontinuierlicheren Höherqualifizierung der Beschäftigten, wobei ein guter Teil der Tätigkeit nicht technologisch substituierbar ist, beispielsweise im Justizwachdienst.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "Berufsfeuerwehrmann/-frau"
Berufsbeschreibung
Berufsfeuerwehrleute sind für die Bekämpfung von Bränden, für die Hilfeleistung von in Bedrängnis geratenen Personen und Tieren sowie für die Abwendung von Gefahren, die bei Katastrophen eine Bedrohung darstellen, zuständig. Weiters übernehmen sie die Brandsicherheitswache bei Veranstaltungen, sorgen für ein geregeltes Verlassen der Gefahrenzone und kontrollieren Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen. Grundlegende Erste-Hilfe-Leistungen gehören auch zu ihrem Aufgabengebiet.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2022 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020 und 2022 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet