Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Sekretariat, Kaufmännische Assistenz" spielt eine zentrale Rolle am österreichischen Arbeitsmarkt und deckt ein breites Spektrum an Berufen ab, einschließlich SekretärInnen, AssistentInnen der Geschäftsleitung, PersonalverrechnerInnen sowie Bürokaufleute. Letztere zählen zu den am häufigsten nachgefragten Berufen, da Fachkräfte dieser Kategorie in fast allen Sektoren der österreichischen Wirtschaft gefragt sind.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Berufsbild kontinuierlich und erheblich gewandelt. Während früher Routinetätigkeiten wie Maschinenschreiben, Diktataufnahme, Telefondienst und Terminkoordination im Vordergrund standen, sind viele dieser Aufgaben heute durch Automatisierung und digitale Systeme vereinfacht oder ersetzt worden. Dieser technologische Fortschritt hat zu einer Neuverteilung traditioneller Sekretariats-, Assistenz- und Verwaltungsaufgaben geführt, bei der viele der Tätigkeiten nun direkt von Fachkräften übernommen werden. Dieses Phänomen des Insourcings umfasst Aufgaben wie Korrespondenzführung, Postbearbeitung, Telefondienst sowie administrative Verwaltungsaufgaben (z.B. Buchungen von Firmenwagen und Besprechungsräumen). Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Nachfragetrend für klassische Sekretariats- und Assistenzberufe sowie für Callcenter-Mitarbeitende in den kommenden Jahren tendenziell negativ sein wird (World Economic Forum 2023, Börsch et al. 2020), wobei weiterhin ein sehr hoher Bedarf nach Bürokaufleuten bestehen wird. Diese Einschätzung reflektiert die Verschiebung weg von traditionellen Aufgaben hin zu einem stärkeren Fokus auf Informationsmanagement und -koordination. Dabei gewinnen Projektmanagementkenntnisse, der versierte Umgang mit Büro- bzw. Buchhaltungssoftware – hier sind in erster Linie Kenntnisse von Microsoft Office und SAP gefragt – und betriebswirtschaftliches sowie rechtliches Wissen zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus spielt die fortschreitende Digitalisierung des Arbeitsplatzes eine entscheidende Rolle. Der Einsatz von Cloudservices und elektronischer Arbeitsorganisation transformiert die Arbeitsweise in diesen Berufen. Diese Veränderungen erfordern nicht nur eine Anpassung an neue Technologien und Arbeitsmethoden, sondern auch die Entwicklung neuer Kompetenzen, die über die traditionellen Büro- und Verwaltungsfähigkeiten hinausgehen.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "SekretärIn"
Berufsbeschreibung
SekretärInnen bearbeiten und erledigen den Schriftverkehr (z.B. Posteingang/-ausgang, E-Mails), nehmen Telefonate entgegen, organisieren sowie administrieren den Büroablauf (z.B. Ablage, Terminvereinbarungen, Vorbereitung von Unterlagen) und ermöglichen den mündlichen und schriftlichen Verkehr mit nationalen und internationalen PartnerInnen. SekretärInnen unterstützen Führungskräfte bei deren Arbeit und bilden eine Schnittstelle zwischen MitarbeiterInnen, LieferantInnen, KundInnen und der Führungsebene. In größeren Betrieben wird die Assistenzfunktion für die Führungsebene zusätzlich durch den Beruf AssistentIn der Geschäftsleitung abgedeckt, die eine starke betriebswirtschaftliche Ausrichtung hat. Teilweise übersetzen und beantworten sie zudem die schriftliche Geschäftskorrespondenz und übersetzen bei Meetings und Telefonaten.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet