Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Anlern- und Hilfsberufe in den Bereichen Lebensmittel, Biotechnologie sowie Chemie erfahren durch den technologischen Fortschritt und den digitalen Wandel eine tiefgreifende Transformation, besonders deutlich wird dies in der Warenherstellung. Hier führt die Automatisierung dazu, dass Routinetätigkeiten, die traditionell von Anlern- und Hilfskräften ausgeführt werden, zunehmend von Maschinen übernommen werden. Ein signifikantes Beispiel hierfür sind Bäckereihilfskräfte, deren Aufgabenspektrum von einfachen Hilfstätigkeiten bis hin zur Maschinensteuerung, -bedienung und -überwachung reicht. Für diese Berufsgruppe wird in Zukunft ein Rückgang der Nachfrage prognostiziert. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich auch für Anlern- und Hilfskräfte in der industriellen Lebensmittelherstellung ab, wobei in kleineren gewerblichen Betrieben das Substitutionspotenzial durch Maschinen geringer ist. Diese traditionellen Handwerksbetriebe stehen jedoch unter einem wachsenden Konkurrenzdruck durch Großbetriebe und Supermarktketten. Der IAB-Bericht von 2015 hebt hervor, dass Helferinnen und Helfer in Chemie und Pharmatechnik das höchste Substituierungspotenzial durch Automatisierung aufweisen, gefolgt von Helferinnen und Helfern in der Lebensmittelherstellung, allerdings mit einem etwas geringeren Potenzial (Dengler & Matthes 2015). Dies spiegelt die Tendenz wider, dass Automatisierungstechnologien verstärkt zum Einsatz kommen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften, speziell nach Hilfskräften, ist zudem stark vom konjunkturellen Umfeld abhängig. Aktuell erleben wir eine Eintrübung der Konjunktur, was die Unsicherheit am Arbeitsmarkt erhöht. Trotz dieser Herausforderungen ist innerhalb der Anlern- und Hilfsberufe ein struktureller Wandel hin zu einer Höherqualifizierung zu beobachten. Kompetenzen in Bereichen wie Qualitätsmanagement und Kommunikation gewinnen an Bedeutung. Diese Entwicklung zeigt, dass auch in traditionell als weniger qualifiziert geltenden Berufsfeldern zunehmend Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich sind, die eine höhere Qualifikation erfordern und den Arbeitsmarkt der Zukunft prägen werden.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "Fleischverarbeitungshilfskraft (m/w)"
Berufsbeschreibung
Fleischverarbeitungshilfskräfte unterstützen FleischverarbeiterInnen bei einzelnen Arbeitschritten (Reinigen, Ausweiden, Schneiden, u.ä.).
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet