Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die österreichische kunststoffverarbeitende Industrie weist in Segmenten eine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit auf, insbesondere in den Bereichen technische Kunststoffwaren und Kunststoffverpackungen. Diese Stärke basiert auf der Fähigkeit der Branche, ein breites Kundenspektrum mit innovativen und technologisch fortschrittlichen Produkten zu bedienen. Angesichts wachsender Umweltanforderungen gewinnt die Entwicklung von recycling- und umweltfreundlichen Verpackungslösungen an Bedeutung (Wöhl & Ziegler 2023).
Erzeugnisse der Chemieindustrie finden in zahlreichen Wirtschaftszweigen Anwendung, darunter die Kunststoffverarbeitung, der Fahrzeugbau, das Bauwesen, die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie (Mayerhofer 2023). Die konjunkturelle Entwicklung deutet jedoch auf eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung der Branche hin. Gleichzeitig eröffnet die Transformation hin zu einer "grünen" Chemie neue Perspektiven am Arbeitsmarkt (Wegscheider-Protsch & Ziegler 2024).
Parallel dazu zeigt der Biotechnologiesektor in Österreich – trotz seiner im internationalen Vergleich geringen Größe – eine dynamische Entwicklung (Wolf 2020). Auch die pharmazeutische Industrie, die Lebensmittel- und Agrarindustrie, die Umwelttechnologie, die Medizin sowie Forschung und Entwicklung bieten vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte der Berufsobergruppe "Biotechnologie, Chemie, Kunststoffproduktion".
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, darunter die gedämpfte Konjunktur (Ederer & Schiman-Vukan 2024) und die hohen Energiekosten, die insbesondere energieintensive Branchen belasten, bleiben die Berufsaussichten für hochqualifizierte Arbeitskräfte insgesamt positiv (Pudschedl 2024). Dennoch ist langfristig mit einem tendenziellen Rückgang der Nachfrage zu rechnen, wobei sich regionale Unterschiede deutlich abzeichnen.
Die Vielseitigkeit der Berufsfelder innerhalb dieser Berufsobergruppe spiegelt sich auch in den erforderlichen Kompetenzen wider. Besonders gefragt sind überfachliche Fähigkeiten, insbesondere im Qualitätsmanagement. Darüber hinaus variieren die spezifischen Anforderungen je nach Branche und Position erheblich. Diese Diversität unterstreicht die Notwendigkeit einer breiten Qualifikationsbasis sowie die Fähigkeit, sich flexibel an die sich wandelnden Anforderungen des Marktes anzupassen.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "ChemikerIn"
Berufsbeschreibung
ChemikerInnen beschäftigten sich mit dem Aufbau und der Umwandlung von Stoffen. Sie arbeiten unter anderem an der Entwicklung und Verbesserung von Materialien, an der Reaktion und Synthese von Roh- und Grundstoffen, an der Entwicklung und Verbesserung von Produktionsverfahren, an Fragen der Kontrolle und Qualitätssicherung und an den dazu notwendigen analytischen Methoden und Technologien.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet