Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Der Einzel-, Groß- und Onlinehandel ist für einen beträchtlichen Teil des Inserate- und damit Stellenaufkommens am österreichischen Arbeitsmarkt verantwortlich, insbesondere in den Berufen Einzelhandelskaufmann/-frau sowie Lebensmittel- und FeinkostverkäuferIn ist das Stellenangebot kontinuierlich hoch. Gemäß dem rezentesten Konjunkturreport Einzelhandel können mehr als 14.000 Stellen aktuell nicht zeitnah besetzt werden - hier herrscht ein klarer Arbeitskräftemangel (Bierbaumer et al. 2023). Generell kann auch künftig von einer hohen Nachfrage ausgegangen werden.
Langfristig dürften die Zuwächse der Konsumausgaben für einzelhandelsrelevante Waren weniger stark steigen als die Konsumausgaben gesamt, die Zukunftsaussichten des Einzelhandels hängen unter anderem von der demografischen Entwicklung, der Kaufkraft und den Konsumgewohnheiten der Haushalte ab (Wolf 2022a). Auch die Erwartungshaltung der Einzelhandelsunternehmen für die kommenden Monate ist eher von Pessimismus geprägt. Die Unternehmen erwarten gleichbleibende Beschäftigungszahlen sowie eine stagnierende Geschäftstätigkeit (Hölzl et al. 2023). Geschäftschancen ergeben sich aufgrund der immer durchlässigeren Grenzen zwischen Online- und Offline-Shopping als neue Absatzkanäle (Wolf 2022a). Dennoch bedingt der zunehmende Onlinehandel gerade für Textil-, Bekleidungs- und SchuhverkäuferInnen, Buch- und MedienverkäuferInnen, Papier- und SchreibwarenverkäuferInnen, FotoartikelverkäuferInnen und EDV-Kaufmänner/-frauen tendenziell rückläufige Jobaussichten. Die Umsätze in Baumärkten werden hingegen durch den schwachen Wohnbau eingebremst (Wolf 2022a), die Entwicklung im Großhandel steht in enger Verbindung mit der zunehmend schwächeren Industriekonjunktur (Wolf 2022b).
Es gibt mehrere Trends, die sich auf die Nachfrage und die erforderlichen Kompetenzen im Handel auswirken: Im Fachhandel spielen Kundenberatung und -betreuung eine wichtige Rolle, damit einher geht der Bedarf an Kompetenzen im Verkauf, aber auch in Bezug auf branchenspezifische Produkt- und Materialkenntnisse. Die durchgängigeren Grenzen zwischen Online- und Offline-Shopping bieten besondere Chancen für BewerberInnen, die den Umgang mit digitalen Tools und Plattformen beherrschen. Im Großhandel sind es insbesondere Büro- und Verwaltungskenntnisse, aber auch Rechnungswesen-, Logistik- und Verkaufskenntnisse, die sehr stark nachgefragt werden.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "E-Commerce-ManagerIn"
Berufsbeschreibung
Diese Berufsdefinition wurde erst nach 2020 eingeführt, weshalb für diesen Beruf leider keine klassifizierten Daten vorliegen.
E-Commerce-ManagerInnen betreuen Online-Shops und Onlinehandelsplattformen. Sie sind das Bindeglied zwischen Kundenservice, Marketing, Logistik, Sales sowie IT. Die konkreten Tätigkeiten sind vielfältig und sowohl von Ausbildung als auch Position im Unternehmen abhängig. E-Commerce-ManagerInnen analysieren das Such- und Kaufverhalten der KundInnen, interpretieren Kennzahlen und Trends. Anhand der Ergebnisse entscheiden sie, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, um den Verkauf zu steigern, die KundInnenzufriedenheit zu erhöhen und um interne Abläufe zu verbessern. Diese Maßnahmen reichen von der Planung von Marketingkampagnen, Entwicklung von Sortiments- und Promotionsstrategien bis hin zu technischen Verbesserungen des Webshops. Sie erstellen auch Social Media-Beiträge oder Newsletter, nehmen Online-Bestellungen von KundInnen auf und sorgen für die zeitgerechte und vollständige Auslieferung bestellter Waren. Darüber hinaus aktualisieren sie die Preise und Produkte in Webshops.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2022 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020 und 2022 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet