Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Landbau, Viehwirtschaft, Tierbetreuung" lässt sich in zwei Hauptbereiche unterteilen: Landwirtschaft und Tierpflege. Die beruflichen Perspektiven in beiden Bereichen sind jedoch begrenzt. Die Zahl der Stellenanzeigen ist vergleichsweise niedrig, und es ist zu erwarten, dass die Bedeutung dieser Berufe in den kommenden Jahren weiter abnehmen wird.
Der landwirtschaftliche Sektor befindet sich seit Jahrzehnten in einem Konsolidierungsprozess, der durch einen Rückgang der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und der Beschäftigten geprägt ist, während die durchschnittlich bewirtschaftete Fläche pro Betrieb steigt. Dieser Wandel, der häufig als "Bauernsterben" bezeichnet wird, erfordert eine Steigerung der Arbeitsproduktivität, um im Wettbewerb bestehen zu können. Diese Produktivitätssteigerung wird zunehmend durch kapitalintensive und automatisierte Produktionsmethoden erreicht. Technologien wie Smart Farming sowie die Fokussierung auf ökologische Aspekte und demografische Veränderungen im ländlichen Raum beschleunigen den strukturellen Wandel in der Landwirtschaft. Trotz dieser Herausforderungen bieten sich auch Chancen: Der Tourismussektor profitiert von nachhaltiger Landwirtschaft, der Pflege von Landschaften und der Vermarktung regionaler Produkte. Dadurch erhalten landwirtschaftliche Betriebe neue Impulse, etwa durch Nebentätigkeiten wie die Vermietung von Räumlichkeiten oder den Verkauf von regionalen Produkten.
Der Bereich der Tierpflege und -versorgung ist eine Nische auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Obwohl die Zahl der Haustiere in österreichischen Haushalten weiterhin steigt, ist in den kommenden Jahren nur mit einer stabilen, jedoch weiterhin niedrigen Nachfrage in diesem Bereich zu rechnen.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "PferdewirtschaftsfacharbeiterIn"
Berufsbeschreibung
PferdewirtschaftsfacharbeiterInnen kennen und übernehmen – genauso wie PferdepflegerInnen – die tägliche Stallarbeit (füttern, tränken, reinigen, ausmisten), das tägliche Bewegungsprogramm und die Pflege kranker Pferde. Außerdem befassen sie sich mit der Zucht, Aufzucht und Ausbildung der Jungpferde. Sie sind beim Vorbereiten des Deckaktes dabei, betreuen die trächtigen Stuten und helfen bei der Geburt mit. Sie fördern die Jungpferde, lehren sie zuerst an der Longe zu gehen (Longieren) und übernehmen dann die Reit- oder Fahrausbildung. Sie erarbeiten für jedes Pferd ein geeignetes Ausbildungsprogramm und trainieren es entsprechend seinen Anlagen. In Fremdenverkehrsgebieten und Reithöfen führen sie auch Reitkurse und Reitausflüge durch.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet