Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Darstellende Kunst, Musik" bietet in Österreich vergleichsweise wenige ausgeschriebene Stellen, was darauf hinweist, dass viele Berufstätige in diesem Bereich als Selbstständige oder FreiberuflerInnen tätig sind. Unter den veröffentlichten Stellenangeboten dominieren Positionen für ArtistInnen und MusikerInnen, während SchauspielerInnen, TänzerInnen, Disc Jockeys und Models nur äußerst selten über klassische Jobinserate gesucht werden. Dies verdeutlicht, dass der Zugang zu beruflichen Chancen in diesen kreativen Disziplinen oft abseits regulärer Bewerbungswege erfolgt und stark von persönlichen Netzwerken, Eigeninitiative und direktem Kontakt zu potenziellen Auftraggebern abhängt.
Die Berufsaussichten in den darstellenden und musikalischen Künsten sind maßgeblich von individuellen Merkmalen und Fähigkeiten geprägt. Neben spezifischen Talenten und Fertigkeiten spielen persönliche Erfahrungen und die kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen eine zentrale Rolle. Besonders in kreativen Berufen entscheiden oft nicht nur formale Qualifikationen, sondern auch das persönliche Portfolio, Referenzen und die Fähigkeit, sich und die eigene Kunst wirkungsvoll zu präsentieren. Ein professionelles Auftreten, kreative Vielseitigkeit und die Bereitschaft, sich flexibel auf neue Projekte und künstlerische Herausforderungen einzulassen, sind essenziell, um sich in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten.
Obwohl Kunst und Kultur international eine hohe Wertschätzung genießen und Österreich mit seiner reichen kulturellen Tradition weltweit bekannt ist, bleibt der heimische Markt für Berufe der darstellenden Kunst und Musik relativ klein. Viele KünstlerInnen sehen sich mit prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert, die durch unregelmäßige Engagements, projektbasierte Tätigkeiten und oftmals unsichere Einkommensverhältnisse gekennzeichnet sind. Die finanzielle Absicherung ist häufig eine Herausforderung, insbesondere da feste Anstellungen rar sind und selbst erfolgreiche Kulturschaffende oft mehrere Standbeine benötigen, um wirtschaftlich stabil zu bleiben.
Aktuelle Beschäftigungsprognosen deuten darauf hin, dass die Berufsaussichten für Kultur- und Kreativberufe sowie für Tätigkeiten im Bereich Kunst und Unterhaltung in den kommenden Jahren bestenfalls stabil bleiben werden. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten KünstlerInnen und MusikerInnen ihre Netzwerke kontinuierlich pflegen und ausbauen. Der Austausch mit KollegInnen, die Teilnahme an Fachveranstaltungen und das Knüpfen von Kontakten zu VeranstalterInnen, Agenturen und ProduzentInnen sind wertvolle Bausteine einer erfolgreichen Karriere.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet