Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Darstellende Kunst, Musik" weist in Österreich ein vergleichsweise geringes Inseratenaufkommen auf, ein großer Teil der Berufstätigen in diesem Bereich agiert als Selbstständige oder Freiberufler. Unter den verfügbaren Stelleninseraten finden sich vor allem Stellen für ArtistInnen sowie MusikerInnen, während SchauspielerInnen, TänzerInnen, Disc Jockeys und Models nur äußerst selten gesucht werden. Die Berufsaussichten in diesen künstlerischen Disziplinen sind in hohem Maße von persönlichen Merkmalen abhängig, einschließlich der individuellen Erfahrung sowie spezifischen Talenten und Fertigkeiten, was die Berufswahl und -chancen maßgeblich beeinflusst.
Trotz der international anerkannten Bedeutung von Kunst und Kultur ist der österreichische Markt für Berufe der darstellenden Kunst und Musik relativ klein. KünstlerInnen sehen sich oft mit prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert, ein Umstand, der durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft wurde. Insbesondere für Kulturschaffende, deren Arbeit direkte Auftritte vor Publikum voraussetzt, wie im Falle vieler MusikerInnen, stellte die Pandemie eine außerordentliche Herausforderung dar (Wöhl & Ziegler 2023). Die pandemiebedingten Einschränkungen führten zu einem erheblichen Einbruch bei öffentlichen Veranstaltungen, was wiederum direkte finanzielle Einbußen für die Betroffenen nach sich zog, wobei nach der Pandemie ein deutlicher Aufholprozess zu beobachten war. Aktuelle Beschäftigungsprognosen deuten auf eine stabilere Zukunft für Kultur- und Kreativberufe sowie für Beschäftigte im Bereich Kunst und Unterhaltung hin (Alteneder et al. 2023a). Dieser optimistischere Ausblick lässt hoffen, dass sich die Bedingungen für KünstlerInnen in Österreich verbessern und die Anerkennung sowie die Nachfrage nach kulturellen und kreativen Leistungen wieder zunehmen wird.
Für Kulturschaffende in der darstellenden Kunst und Musik bleibt es essenziell, sich kontinuierlich weiterzubilden, Netzwerke zu pflegen und die eigene Präsenz sowohl in traditionellen als auch in digitalen Medien zu stärken. Die Fähigkeit, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und neue Formate und Vertriebskanäle zu erschließen, wird zunehmend zu einem Schlüsselfaktor für den beruflichen Erfolg in diesen künstlerisch geprägten Feldern.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet