Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufe der Berufsobergruppe "Druck, Druckvorstufe, Papier" stehen durch den digitalen Wandel vor erheblichen Veränderungen, die sich auf die gesamte Branche auswirken. Der digitale Fortschritt beeinflusst sowohl die Nachfrage nach klassischen Druckerzeugnissen als auch die Art und Weise, wie gedruckte Produkte hergestellt werden. Ein wesentlicher Faktor ist die zunehmende Digitalisierung von Inhalten, die in vielen Bereichen zu einem deutlichen Rückgang traditioneller Druckprodukte führt. Diese Verschiebung hin zu elektronischen Publikationsformen bedeutet für die klassische Druckbranche nicht nur einen Rückgang der Nachfrage, sondern auch den Verlust traditioneller Geschäftsfelder. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung jedoch auch neue Chancen. Der Bereich des Onlinedrucks entwickelt sich dynamisch und bietet insbesondere in Kombination mit effizienten Sammeldruckverfahren Potenzial.
Ein weiterer prägender Trend ist die fortschreitende Automatisierung der Produktionsprozesse. Moderne Druckereien setzen zunehmend auf automatisierte Maschinen, die viele Arbeitsschritte selbstständig erledigen können. Dies erhöht die Kapitalintensität der Branche erheblich, da hohe Investitionen in moderne Anlagen notwendig sind. Gleichzeitig führt die Automatisierung jedoch auch dazu, dass weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird.
Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf das Anforderungsprofil der Beschäftigten. Während traditionelle handwerkliche Fertigkeiten, wie das Bedienen von Druckmaschinen oder das Einrichten von Produktionsanlagen, nach wie vor wichtig sind, gewinnen zusätzliche Kompetenzen immer mehr an Bedeutung. Fachkräfte in der Druckbranche müssen heute verstärkt technisches Know-how mitbringen, insbesondere im Umgang mit komplexen Maschinen und automatisierten Prozessen. Darüber hinaus sind Kenntnisse im Qualitätsmanagement gefragt, um sicherzustellen, dass die hohen Anforderungen an Präzision und Konsistenz in der Produktion eingehalten werden. Auch die Anwendung spezifischer Softwareprogramme, beispielsweise für die Druckvorstufe oder zur Steuerung von Maschinen, ist in vielen Betrieben eine wichtige Qualifikation.
Die Nachfrage nach Fachkräften in diesem Sektor variiert regional erheblich, was unter anderem mit der regionalen Verteilung der Druck- und Papierindustrie in Österreich zusammenhängt. Insgesamt bleibt die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen jedoch relativ gering. Noch am ehesten gefragt sind DrucktechnikerInnen sowie VerpackungstechnikerInnen.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "DrucktechnikerIn"
Berufsbeschreibung
DrucktechnikerInnen stellen alle Arten von Drucksorten (z. B. Zeitungen, Bücher, Plakate oder Prospekte) mit unterschiedlichen Werkstoffen (z. B. Pappe, Papier, Karton oder Kunststofffolien) her und wenden dabei geeignete Druckverfahren an. Meist wird das Flachdruckverfahren (insbesondere das Offsetdruckverfahren) angewandt - das Hochdruckverfahren verliert zunehmend an Bedeutung. Digitaldruck wird hauptsächlich bei kleineren Auflagen eingesetzt, z. B. im Etikettendruck. Zu den Aufgaben von DrucktechnikerInnen zählen u. a. das Einstellen und Bedienen von Druckmaschinen sowie die laufende Kontrolle, Überwachung und Optimierung des Druckprozesses. DrucktechnikerInnen können sich in sehr unterschiedlichen Bereichen und Verfahren spezialisieren, z. B. Digitaldruck für Plakate, Bogenflachdruck für Effektfolien oder Rollenrotationsdruck für Zeitungen.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet