Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsobergruppe "Kunsthandwerk, Uhren, Schmuck" umfasst eine Vielzahl spezialisierter Berufe, die sich vor allem durch ihre traditionsreichen, handwerklichen Fertigkeiten auszeichnen. Hierzu zählen unter anderem NaturmaterialienverarbeiterInnen, Gold- und SilberschmiedInnen und JuwelierInnen, UhrmacherInnen und ZeitmesstechnikerInnen sowie MusikinstrumentenerzeugerInnen. Diese Fachkräfte bedienen in vielen Fällen Nischenmärkte, wobei die Nachfrage über Stellenanzeigen häufig begrenzt ist und eher seltener ausgeschrieben wird.
Eine wesentliche Herausforderung für diese Berufe ist der starke Wettbewerb mit industriell gefertigten Produkten, die häufig zu niedrigeren Preisen angeboten werden. Während die industrielle Produktion oft auf effiziente Serienfertigung setzt, bei der handwerkliche Fähigkeiten und präzise Fertigungstechniken nicht in dem Maße erforderlich sind, sind KunsthandwerkerInnen gezwungen, sich gegen diese günstigeren Massenprodukte durchzusetzen. In dieser Situation steigt der Druck auf die traditionelle Handwerkskunst, die eine hohe Expertise und Sorgfalt erfordert. Um in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können, ist eine verstärkte Spezialisierung erforderlich. Dies kann sich beispielsweise auf besonders hochpreisige Segmente konzentrieren, auf die Anfertigung maßgeschneiderter, individueller Produkte oder auf die Ausweitung des Angebots im Bereich der Wartung und Reparatur, da der Automatisierungsgrad in diesen Bereichen deutlich niedriger ist und daher handwerkliches Können nach wie vor stark gefragt bleibt.
Ungeachtet dieser Herausforderungen gibt es dennoch KundInnen mit besonderem Interesse an traditionellem Handwerk und regionaler Produktion. Sie schätzen die Qualität, Originalität und die Geschichte hinter handgefertigten Produkten. Trotz dieser positiven Aspekte und der Möglichkeit, Nischenmärkte erfolgreich zu bedienen, bleibt der allgemeine Trend in der Beschäftigungsentwicklung in diesem Bereich eher negativ.
Für eine erfolgreiche Tätigkeit im Kunsthandwerk sind vor allem Kreativität, Originalität und ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick von entscheidender Bedeutung. Diese Fähigkeiten ermöglichen es KunsthandwerkerInnen, sich auf dem Markt zu behaupten und mit einzigartigen, hochwertigen Produkten zu überzeugen, die in ihrer Qualität und Individualität den industriell gefertigten Waren überlegen sind. Dabei ist es entscheidend, dass sich die Fachkräfte auf ihr handwerkliches Können verlassen und gleichzeitig die Fähigkeit entwickeln, ihre Produkte gezielt an den Bedürfnissen von KundInnen, die Wert auf Tradition und Exklusivität legen, auszurichten und diese entsprechend zu vermarkten.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet