Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Im Bereich der Berufsobergruppe "Hausbetreuung, Liegenschaftsverwaltung" wirken verschiedene Entwicklungen in unterschiedliche Richtungen, was insgesamt zu einer stabilen Nachfrage nach Fachkräften führt. Einerseits wächst der Bedarf an Wohnraum in Österreich kontinuierlich, besonders in städtischen Regionen. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist das überproportionale Wachstum der Anzahl der Haushalte im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Immer mehr Menschen leben in Singlehaushalten, was zu einer verstärkten Nachfrage nach Wohnraum und damit auch nach Dienstleistungen im Bereich der Hausbetreuung und Liegenschaftsverwaltung führt. Die Branche gewinnt dadurch an Bedeutung, da immer mehr Immobilien verwaltet und betreut werden müssen.
Gleichzeitig verändert die fortschreitende Digitalisierung das Anforderungsprofil, insbesondere in der Immobilienverwaltung, und wirkt dem steigenden Personalbedarf teilweise entgegen. Digitale Technologien vereinfachen Verwaltungsaufgaben im Immobilienmanagement und machen zahlreiche Prozesse effizienter und automatisierter. Dies reicht von der papierlosen Wohnungsübergabe über intelligente Klima- und Heizungssteuerungen bis hin zu modernen Sicherheitssystemen. Auch die Organisation und Koordination von Tätigkeiten wie Verwaltung von Mietverträgen oder Terminplanung für Instandhaltung, Grünpflege, Gebäudereinigung und Winterdienst werden durch digitale Tools erheblich erleichtert (Kurz 2021).
Im Gegensatz dazu sind viele Tätigkeiten von HausbesorgerInnen und HaushälterInnen wie die Reinigung, Pflege und Wartung von Gebäuden, die Durchführung kleinerer Reparaturen oder die persönliche Betreuung von BewohnerInnen kaum technologisch zu ersetzen. Dies führt dazu, dass die Nachfrage nach diesen Fachkräften weitgehend stabil bleibt, da viele praktische und zwischenmenschliche Aufgaben nicht von Maschinen oder digitalen Systemen übernommen werden können.
Von den Beschäftigten in der Berufsobergruppe "Hausbetreuung, Liegenschaftsverwaltung" wird ein breites Spektrum an Kompetenzen erwartet, wobei die Anforderungen je nach spezifischer Tätigkeit stark variieren können. Handwerkliches Geschick, Organisationsfähigkeit und praktische Fähigkeiten in der Haushaltsführung und Reinigung sind in vielen Berufen unverzichtbar. In der Immobilienverwaltung kommen darüber hinaus Kenntnisse im Gebäudemanagement und der Umgang mit modernen Softwarelösungen hinzu. Gerade in Zeiten der Digitalisierung sind grundlegende EDV-Kenntnisse immer wichtiger, um mit digitalen Tools und Plattformen effektiv arbeiten zu können.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "ImmobilienverwalterIn"
Berufsbeschreibung
ImmobilienverwalterInnen betreuen Immobilien (Wohnhäuser, andere Gebäude, Grundstücke) in kaufmännischer, administrativer und rechtlicher Hinsicht. Neben grundlegenden Verwaltungsaufgaben wie dem Rechnungswesen, dem Einholen von Bewilligungen, der Betriebskosten- und der Auftragsabwicklung sowie der Objektbuchhaltung umfasst das Aufgabengebiet auch Hausbegehungen, das Abhalten von Hausversammlungen, die Betreuung der MieterInnen und EigentümerInnen oder die Organisation von Instandhaltungsarbeiten.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet