Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Berufsaussichten für Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in Österreich gestalten sich äußerst positiv, in den nächsten Jahren wird eine starke Zunahme des Bedarfs prognostiziert. Aktuell ist der Pflegebereich von einem signifikanten Mangel an Fachkräften betroffen, was durch den demografischen Wandel und eine insgesamt steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen weiter verstärkt wird (Famira-Mühlberger & Firgo 2019). Die Bevölkerungsalterung bei kontinuierlichen Fortschritten bei den Behandlungsmöglichkeiten führt zu einem erhöhten Bedarf an Pflegeleistungen, wobei die Anzahl der Personen, die auf solche Leistungen angewiesen sind, weiter ansteigen wird (Wolf 2019). Gleichzeitig sinkt das Potenzial für informelle, häusliche Pflegeangebote aufgrund der demografischen Entwicklung und steigender Erwerbsquoten. Dies hat zur Folge, dass sowohl die Inanspruchnahme stationärer Pflegeangebote als auch die Nachfrage nach ambulanten Pflegediensten deutlich wachsen wird (Famira-Mühlberger & Firgo 2019).
Laut der IHS Hebammen-Bedarfsprognose wird bis zum Jahr 2030 – unter der Annahme einer weiteren Zunahme der Teilzeitarbeit – eine Versorgungslücke von über 120 Hebammen erwartet. Sollte die Teilzeitquote jedoch konstant bleiben, prognostiziert die Studie keine zusätzliche Nachfrage (Riedel et al. 2020).
Insbesondere für Beschäftigte in der mobilen Gesundheits- und Krankenpflege ist der Besitz eines Führerscheins oft eine notwendige Voraussetzung. Generell werden jedoch vorrangig fachspezifische Kompetenzen im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, ergänzt durch Kenntnisse in Sozialarbeit und Sozialpädagogik, in den Stellenanzeigen nachgefragt. Dies unterstreicht die Bedeutung einer umfassenden Qualifikation und der Fähigkeit, ein breites Spektrum an Pflege- und Betreuungsaufgaben in verschiedenen Settings zu übernehmen. Die steigende Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften in Österreich bietet somit nicht nur eine hohe Jobsicherheit, sondern auch vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in einem gesellschaftlich essenziellen Bereich.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "Hebamme (m/w)"
Berufsbeschreibung
Hebammen betreuen, beraten und pflegen Schwangere vor, während und nach der Entbindung. Sie arbeiten eigenverantwortlich ohne ärztliche Überweisung, solange die Schwangerschaften komplikationslos verlaufen. Im Falle einer Komplikation oder Auftreten eines Risikos ziehen sie ärztliche Betreuung hinzu oder überweisen in fachärztliche Verantwortung. Hebammen unterstützen Frauen und Familien dabei, die für sie bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Außerdem bieten sie auch Geburtsvorbereitungskurse an, in denen sie die werdenden Eltern über den Geburtsvorgang informieren und sie durch praktische Übungen auf die Geburt vorbereiten. Sie beraten Eltern auch zu Fragen der Hygiene und des Stillens.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet