Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Beschäftigte in der Berufsobergruppe "Religiöse Dienste, Seelsorge, Bestattung" sind einerseits überwiegend bei verschiedenen Religionsgemeinschaften angestellt, wobei sich alternative Beschäftigungsmöglichkeiten in Institutionen wie Gefängnissen und beim Militär finden lassen, und andererseits bei Bestattungsunternehmen. Die Anforderungen, Ausbildungsinhalte sowie die benötigten Fähigkeiten und Kompetenzen bei Geistlichen hängen von den einzelnen Konfessionen und Glaubensgemeinschaften ab. Die römisch-katholische Kirche, als größte Glaubensgemeinschaft, trägt maßgeblich zur Nachfrage bei, obwohl ihre gesellschaftspolitische Bedeutung kontinuierlich abnimmt. Diese Entwicklung führt zu einem stetigen Rückgang in der Nachfrage nach religiösen Dienstleistungen und Seelsorge, während zugleich ein signifikanter Mangel an Priestern festzustellen ist. Dieser Mangel dürfte sich in der Zukunft weiter verschärfen. Einige kleinere Religionsgesellschaften bieten auch Beschäftigungsmöglichkeiten für weibliche Geistliche.
Die Perspektiven im Bestattungswesen werden als tendenziell herausfordernd betrachtet, obwohl die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen relativ konstant bleibt. Die Branche erlebt rasche Veränderungen in den Anforderungen an den Beruf. Die traditionelle Erdbestattung verliert zunehmend an Bedeutung, während alternative, naturreligiös-ökologische Bestattungsformen wie Baum-, See- und Almwiesenbestattungen an Popularität gewinnen. Darüber hinaus ist ein Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche erkennbar, mit einem Trend zu größeren Unternehmen, die ein breites Spektrum an Dienstleistungen abdecken – von der Durchführung der Bestattung selbst bis hin zur Organisation von Trauerfeiern und der Veröffentlichung von Todesanzeigen. BestatterInnen benötigen ein umfangreiches Kompetenzset, wobei soziale Fähigkeiten und Empathie von besonderer Bedeutung sind, um den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gerecht zu werden und eine angemessene Unterstützung in Trauersituationen zu bieten.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet