Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Nachfrage nach Fachkräften in der Berufsobergruppe "Soziale Betreuung, Beratung, Therapie" in Österreich zeigt eine deutlich positive Entwicklung. Besonders gefragt sind SozialarbeiterInnen sowie HeimhelferInnen. Diese steigende Nachfrage ist eng mit dem demografischen Wandel und der zunehmenden Alterung der Bevölkerung verknüpft, ein Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen wird. Der bereits existierende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in diesem Sektor wird sich dadurch noch verstärken.
Parallel dazu ist eine wachsende Nachfrage nach therapeutischen Fachkräften zu beobachten. Die psychischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben zu einer Zunahme klinisch relevanter Depressionen geführt, die sogar das Niveau des ersten Pandemiejahres überschreiten (Humer et al. 2022). Besonders alarmierend ist der Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen (Plener et al. 2021). Obwohl die Verfügbarkeit von Psychotherapie sowie klinischer Psychologie und Gesundheitspsychologie seit dem Jahr 2000 kontinuierlich zugenommen hat, bestehen nach wie vor signifikante regionale Versorgungsunterschiede. Vor allem ländliche Gebiete weisen eine Unterversorgung auf (Sagerschnig & Nowotny 2020).
In Stellenanzeigen für die soziale Betreuung und Therapie werden neben fachspezifischen Kenntnissen in Sozialarbeit und Pädagogik auch Kommunikationsstärke und ein Führerschein gewünscht, was die wachsende Relevanz mobiler Betreuungsdienste unterstreicht.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "DiplomsozialbetreuerIn für Familienarbeit"
Berufsbeschreibung
DiplomsozialbetreuerInnen für Familienarbeit gewährleisten bei familiären Notlagen die Aufrechterhaltung des Haushaltes indem sie Hausarbeiten übernehmen, z. B. kochen, putzen, Wäsche waschen und Erledigung von Besorgungen. Sie betreuen Kinder, z. B. indem sie diese von der Schule abholen und ihnen bei Hausaufgaben helfen. Außerdem betreuen und pflegen sie ggfs. ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen und begleiten diese z. B. bei Arzt- und Amtsbesuchen. Bei Bedarf beraten sie zu rechtlichen Fragen und stellen Kontakte zu anderen Sozialeinrichtungen her. DiplomsozialbetreuerInnen für Familienarbeit sind auch zur Pflegeassistenz berechtigt und unterstützen z. B. bei der Einnahme von Arzneimitteln oder bei der Körperpflege. Eine Sonderform ist die Tätigkeit als DorfhelferIn, bei der zusätzlich auch einfache landwirtschaftliche Aufgaben übernommen werden.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet