Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Nachfrage nach Fachkräften in der Berufsobergruppe "Soziale Betreuung, Beratung, Therapie" zeigt eine deutlich positive Entwicklung in Österreich. Besonders gefragt sind SozialarbeiterInnen und HeimhelferInnen. Dieser Trend lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen, darunter der demografische Wandel und die Alterung der Gesellschaft, veränderte Familienstrukturen, die Zunahme psychischer Erkrankungen sowie Herausforderungen im Bereich Migration und Integration. Zudem gewinnt der präventive Ansatz in der sozialen Betreuung an Bedeutung, was den bestehenden Fachkräftemangel weiter verschärfen dürfte. Die Berufsaussichten in diesem Bereich sind daher äußerst vielversprechend.
Parallel dazu steigt der Bedarf an therapeutischen Fachkräften. Die psychischen Folgen der COVID-19-Pandemie haben zu einem deutlichen Anstieg klinisch relevanter Depressionen geführt, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Zusätzlich sorgen der Abbau gesellschaftlicher Stigmata, steigender beruflicher Stress und die alternde Bevölkerung für eine wachsende Nachfrage nach therapeutischer Unterstützung. Allerdings bestehen erhebliche regionale Unterschiede in der Versorgung – vor allem in ländlichen Gebieten gibt es oft zu wenige Therapieangebote.
In Stellenanzeigen für soziale Betreuung und therapeutische Berufe werden neben fachlichen Qualifikationen in Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie oder Psychotherapie zunehmend auch ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, Teamfähigkeit und ein Führerschein gefordert. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung mobiler Betreuungs- und Beratungsdienste.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "SozialbetreuerIn für Menschen mit Behinderung"
Berufsbeschreibung
Der Beruf SozialbetreuerIn für Menschen mit Behinderung kann als "FachsozialbetreuerIn in der Behindertenarbeit", als "FachsozialbetreuerIn in der Behindertenbegleitung", als "DiplomsozialbetreuerIn in der Behindertenarbeit" und als "DiplomsozialbetreuerIn in der Behindertenbegleitung" ausgeübt werden. FachsozialbetreuerInnen in der Behindertenarbeit oder Behindertenbegleitung helfen ihren KlientInnen in ihrer alltäglichen Lebensführung. Sie unterstützen bei sozialen Bedürfnissen, z. B. bei Kontakten zu anderen Menschen und sorgen für eine gemeinsame Freizeitgestaltung in der Gruppe. Sie fördern die Entwicklung persönlicher Kompetenzen, um eine möglichst große Selbständigkeit der betreuten Personen zu erreichen. Sie sind für die Begleitung zum Arbeitsplatz bzw. zur Schule und die Unterstützung bei der Einhaltung von Terminen zuständig.
DiplomsozialbetreuerInnen in der Behindertenarbeit oder Behindertenbegleitung üben sämtliche Tätigkeiten aus, die auch von FachsozialbetreuerInnen in der Behindertenarbeit oder Behindertenbegleitung ausgeführt werden, jedoch mit höherer Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. So nehmen sie auch konzeptuelle und planerische Aufgaben betreffend die Gestaltung der Betreuungsarbeit wahr. Sie koordinieren insbesondere auch Integrationsmaßnahmen und -projekte in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Freizeit und Bildung. Des Weiteren sind sie bei der Gestaltung von Förder- und Therapieprogrammen beteiligt. SozialbetreuerInnen für Menschen mit Behinderung sind auch zur Pflegeassistenz berechtigt und unterstützen z. B. bei der Einnahme von Arzneimitteln oder bei der Körperpflege.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet