Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die österreichische Textilindustrie blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück und galt lange als ein tragender Pfeiler der nationalen Wirtschaft. In den vergangenen Jahrzehnten erfolgte eine substanzielle Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland, vornehmlich in asiatische Länder. Gegenwärtig liegt der Fokus der österreichischen Textilindustrie auf der Erzeugung von Hochleistungsgarnen und -stoffen sowie auf spezialisierten Veredelungsprodukten für den Bekleidungsmarkt. Darüber hinaus haben sich einige Betriebe erfolgreich in Nischenbereichen wie der Objektausstattung positioniert. Ein besonderes Augenmerk gilt jedoch dem Segment der technischen Textilien, das Schutztextilien, industriell genutzte Textilien, medizinische Textilprodukte, Materialien für Baukonstruktionen, die Innenausstattung von Fahrzeugen und Flugzeugen sowie andere spezialisierte Anwendungen umfasst.
Die Beschäftigungssituation für Anlern- und Hilfskräfte in der Textilindustrie wird maßgeblich durch den technologischen Fortschritt und digitalen Wandel beeinflusst. Automatisierungsprozesse substituieren zunehmend manuelle Routinetätigkeiten, was die Nachfrage nach Arbeitskräften in diesen Bereichen auf niedrigem Niveau weiterhin verringert.
In Stellenanzeigen wird vorrangig nach BewerberInnen mit Reinigungskenntnissen gesucht. Auch der Besitz eines Führerscheins wird häufig als Anforderung genannt. Zukünftig könnten Initiativen wie der Europäische Green Deal und die Fokussierung auf die Kreislaufwirtschaft die Anforderungen in der Textilbranche modifizieren. Aspekte wie Reparierbarkeit, Recyclefähigkeit, nachhaltiges Design und umweltbewusste Produktion erfordern die Entwicklung und Integration zusätzlicher Kompetenzen (Wöhl & Ziegler 2021), was die Notwendigkeit einer Anpassung der Qualifikationsprofile in der Textilindustrie unterstreicht.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "NäherIn"
Berufsbeschreibung
NäherInnen sind hauptsächlich in der industriellen Bekleidungsfertigung als AkkordarbeiterInnen beschäftigt, wo sie je nach Arbeitszuteilung mittels Nähmaschinen verschiedene Teile zusammennähen oder auf Teile etwas aufnähen (z.B. Ärmel einnähen, Kragen einsetzen, Taschen aufnähen, Seitennähte zusammennähen, Stofffalten herstellen). Zum Teil arbeiten NäherInnen auch mit anderen Textilen (z.B. mit Vorhängen).
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet