Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Beschäftigtenzahl in der österreichischen Bekleidungsindustrie ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken. Im Gegensatz dazu konnte sich die Textilindustrie durch gezielte Investitionen in moderne Produktionstechnologien weitgehend stabilisieren. Dennoch prognostizieren Burstedde und Tiedemann (2024) für die kommenden Jahre einen weiteren Rückgang der Beschäftigtenzahlen.
Die österreichische Textilbranche konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung und Herstellung technischer Textilien, Hochleistungsgarne und -gewebe sowie Heim- und Haustextilien. In der Bekleidungsproduktion liegt der Schwerpunkt auf Trachtenmode und Funktionsbekleidung.
Ein zentraler Trend in der Bekleidungs- und Textilindustrie ist die steigende Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten. Dies eröffnet neue Chancen für lokale Produktionsbetriebe. Zudem könnten Innovationen im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft zusätzliche Impulse für die Branche setzen (Wegscheider-Protsch & Ziegler 2024). Trotz insgesamt verhaltener Beschäftigungsaussichten gibt es weiterhin Perspektiven für qualifizierte Fachkräfte in der Bekleidungs- und Textilgestaltung. Darüber hinaus bestehen in der Möbelbranche, insbesondere im Tapezierhandwerk, vereinzelt Beschäftigungsmöglichkeiten für PolsterInnen.
In Stellenanzeigen werden vor allem Fachkenntnisse in der Textilherstellung und -verarbeitung gefordert. Handwerkliches Geschick sowie der sichere Umgang mit spezialisierten Produktionsmaschinen und -technologien sind ebenfalls von Bedeutung. Diese Anforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit, sich an technologische Entwicklungen und steigende Produktionsstandards anzupassen. Die Kombination aus traditionellem Handwerk und modernen Fertigungsmethoden gewinnt an Bedeutung – insbesondere im Kontext der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Produktionsprozessen. Neben diesen technischen Fähigkeiten werden auch Verkaufskenntnisse und häufig ein Führerschein in Stellenausschreibungen genannt.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "BekleidungsgestalterIn"
Berufsbeschreibung
BekleidungsgestalterInnen stellen Kleidung (Herren- und Damenkleidung, Kopfbedeckungen) aus verschiedenen Stoffen (z.B. Leder, Filz, Pelz) in Serie (Konfektion) oder in Einzelfertigung (nach Maß) her. Sie zeichnen Entwürfe und Schnitte, schneiden die Stoffe zu und nähen sie zu Einzelteilen oder zu ganzen Kleidungsstücken zusammen. Außerdem führen sie Änderungen an Kleidungsstücken (Änderungsschneiderei) und vorhandenen Schnitten, die auch vergrößert bzw. verkleinert (gradiert) werden können, aus. Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist das Entwerfen und Gestalten von Kostümen für bspw. Theater-, Film- und FernsehdarstellerInnen. Sie informieren KundInnen über Stoffe und Stil der gewünschten Kleidungsstücke, stecken gewünschte Änderungen bei Konfektionsstücken ab oder nehmen Maß für Einzelanfertigungen.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet