Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In der österreichischen Bekleidungsindustrie wurde in der Vergangenheit eine Abnahme der Beschäftigungszahlen beobachtet (Leubolt 2022). Demgegenüber konnte die Textilindustrie ihre Position durch gezielte Investitionen in moderne Produktionstechnologien weitgehend stabilisieren (Statistik Austria 2023). Trotz dieser Stabilisierung prognostizieren Horvath et al. (2022) für die kommenden Jahre einen weiteren Rückgang der Beschäftigungszahlen.
Der Fokus der österreichischen Textilbranche liegt insbesondere auf der Entwicklung und Produktion von technischen Textilien, Hochleistungsgarnen und -geweben sowie auf Heim- und Haustextilien. Innerhalb der Bekleidungstechnologie zeichnen sich Schwerpunkte in der Fertigung von Trachtenbekleidung und Funktionsmode ab.
Ein signifikanter Trend innerhalb der Bekleidungs- und Textilindustrie ist die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen und ökologisch verträglichen Produkten, die neue Möglichkeiten für lokale Produktionsstätten eröffnet. Obwohl die Beschäftigungsaussichten in der Bekleidungs- und Textilindustrie insgesamt eher verhalten sind, bestehen weiterhin Chancen für qualifizierte Bekleidungs- und TextilgestalterInnen. Auch im Bereich der Möbelindustrie, insbesondere in Unternehmen des Tapezierhandwerks, gibt es vereinzelt Beschäftigungsmöglichkeiten für PolsterInnen.
In Stellenanzeigen wird besonders Wert auf Fachkenntnisse in der Textilherstellung und -verarbeitung gelegt. Es sind mitunter auch handwerkliche Fertigkeiten sowie die Fähigkeit zum Umgang mit spezifischen Produktionsmaschinen und -technologien gefragt. Diese Anforderungen spiegeln die Notwendigkeit wider, sich an die technologischen Entwicklungen und die steigenden Standards in der Produktion anzupassen. Die Fähigkeit, traditionelles Handwerk mit modernen Fertigungstechniken zu verbinden, ist zunehmend entscheidend für den Erfolg in der Bekleidungs- und Textilindustrie, insbesondere im Kontext der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Produktionsmethoden.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "TextilchemikerIn"
Berufsbeschreibung
TextilchemikerInnen bleichen, färben und appretieren (mechanische oder chemische Behandlung von Geweben zur Erzielung von Glätte, Glanz, größerer Festigkeit u.ä.) textile Rohmaterialien. Durch diese speziellen Verfahren erhalten die Rohmaterialien die geforderten Eigenschaften (z. B. Waschechtheit, Knitterfestigkeit). Außerdem bedrucken sie bereits verarbeitete Stoffe (z.B. Kleider-, Blusen-, Trachtenstoffe, Heimtextilien) mittels verschiedener Textildruckverfahren.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet