Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In den letzten Jahren zeigte sich ein sehr begrenztes Aufkommen an Stellenanzeigen innerhalb der Berufsobergruppe Ledererzeugung und -verarbeitung, wobei die Mehrheit der Ausschreibungen auf SchuhmacherInnen entfiel. Die Beschäftigungszahlen in der Erzeugung von Leder, Lederwaren und Schuhen sind die vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen (Wöhl & Ziegler 2023). Dieser Rückgang ist größtenteils auf die Verlagerung der Produktion von Lederwaren und Schuhen ins Ausland zurückzuführen. In Österreich konzentriert sich die verbleibende Produktion überwiegend auf die Fertigung von qualitativ hochstehenden, maßgeschneiderten Produkten, zu denen beispielsweise rahmengenähte oder orthopädische Schuhe zählen. Des Weiteren sind gewisse Zulieferbeziehungen zur Automobilindustrie erkennbar, in der die Nachfrage nach nachhaltigem Kunstleder zunimmt (Prengel 2021). Für die Berufsobergruppe insgesamt deutet sich somit eine negative Entwicklung an.
Die Fokussierung auf maßgeschneiderte Produkte ist auch bei den gesuchten Fähigkeiten erkennbar. Neben spezifischen Produkt- und Materialkenntnissen sowie technischen Kenntnissen ist handwerkliche Geschicklichkeit gefragt. Diese Kompetenzen unterstreichen die Bedeutung von individueller Anpassung und qualitativ hochwertiger Verarbeitung, die in der modernen Leder- und Schuhproduktion in Österreich gefordert sind. Die Branche steht somit vor der Herausforderung, traditionelle Handwerkskunst mit den Anforderungen an spezialisierte und individualisierte Produkte zu vereinen, um sich in einem zunehmend globalisierten und wettbewerbsintensiven Marktumfeld zu behaupten.
Trends, Daten und Fakten
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet