Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
In Österreich gibt es nur wenige Stellenangebote in der Berufsobergruppe "Ledererzeugung und -verarbeitung", wobei der Großteil der Ausschreibungen auf den Beruf der SchuhmacherInnen entfällt. Die Beschäftigungszahlen in der Leder-, Lederwaren- und Schuhproduktion sind in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken (Horvath et al. 2022). Hauptgrund dafür ist die Verlagerung der Produktion ins Ausland.
Die verbleibende Leder- und Schuhproduktion in Österreich konzentriert sich auf hochwertige, maßgeschneiderte Produkte wie rahmengenähte oder orthopädische Schuhe. Zudem bestehen gewisse Zulieferbeziehungen zur Automobilindustrie, insbesondere im Bereich nachhaltiger Kunstledermaterialien. Die Branche steht vor der Herausforderung, traditionelle Handwerkskunst mit den Anforderungen an spezialisierte, individualisierte Produkte zu vereinen, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten. Für die Berufsobergruppe insgesamt zeichnet sich jedoch ein weiterer Bedeutungsrückgang ab.
Die gefragten Kompetenzen spiegeln die zunehmende Spezialisierung der Branche wider. Neben spezifischem Wissen über Materialien und Produkte sind technisches Verständnis und handwerkliches Geschick essenziell. Insbesondere die individuelle Anpassung und präzise Verarbeitung spielen eine zentrale Rolle. Zudem werden Fähigkeiten im Kundenkontakt, Verkaufskompetenzen und häufig auch ein Führerschein in Stellenanzeigen genannt.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "LederverarbeiterIn"
Berufsbeschreibung
LederverarbeiterInnen fertigen und reparieren, je nach beruflicher Ausrichtung, ganz unterschiedliche Artikel aus Leder. Darunter fallen Groblederwaren wie Bälle, Matten, Pferdegeschirr, Hundeleinen, technische Lederartikel (z.B. Treibriemen, Haltegriffe) und grobe Taschen (SattlerIn und RiemerIn) ebenso wie feinere Lederwaren wie Taschen, Dokumentenmappen, Handtaschen und Koffer (LedergalanteriewarenerzeugerIn, TaschnerIn) sowie Sport- und Trachtenbekleidung aus Leder (SäcklerIn).
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2021 bis 2024 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2021/22 und 2023/24 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet