Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Zielsetzung der Europäischen Union, ein moderner, ressourcenschonender und gleichzeitig wettbewerbsfähiger Wirtschaftsraum zu werden, der keine Netto-Treibhausgasemissionen (THG) mehr verursacht, stellt die Industrie wie die Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, die THG-Emissionen nicht nur signifikant zu reduzieren, sondern diese vollständig zu vermeiden. Dies erfordert umfassende Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Umgestaltung von Prozessen in Richtung einer vollständigen Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie zur Entwicklung innovativer Technologien und gegebenenfalls neuer Produkte.
In diesem Kontext spielt die Berufsobergruppe "Energietechnik, Erneuerbare Energie", die ElektroenergietechnikerInnen, SolartechnikerInnen, EnergieberaterInnen sowie WindenergietechnikerInnen umfasst, eine wichtige Rolle. Die Stellenanzeigen konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf ElektroenergietechnikerInnen, die vorrangig in Unternehmen der Elektrizitätsversorgung und -verteilung, in großen Betrieben der Elektroindustrie und teilweise in Verkehrsbetrieben tätig sind. Die Elektrifizierung von Produktionsprozessen, der Ausbau der Netzinfrastruktur sowie die Substitution fossiler Brennstoffe durch elektrische Energie sind treibende Kräfte hinter dieser Nachfrage, die einen positiven Trend aufweist. Zu den zentralen Kompetenzen, die in Stellenanzeigen hervorgehoben werden, zählen Fachkenntnisse in Bereichen wie Energietechnik, Elektronik und Gebäudetechnik, aber auch Projektmanagement- und EDV-Anwendungskenntnisse.
Während Solar- und WindenergietechnikerInnen in Stellenanzeigen seltener explizit nachgefragt werden, bedeutet dies nicht, dass sich die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energiequellen und die Notwendigkeit zur Installation moderner Energieerzeugungskapazitäten hier nicht positiv auf die Nachfrage auswirken. In diesem Bereich wird allerdings vor allem nach ElektrotechnikerInnen gesucht, eine klare Abgrenzung der spezialisierten Berufsprofile ist schwer möglich.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "EnergieberaterIn"
Berufsbeschreibung
EnergieberaterInnen sind Ansprechpersonen für energierelevante Fragen bei EndverbraucherInnen (Privathaushalte oder Unternehmen). Bei gewerblichen oder privaten Sanierungen, Um- oder Neubauten bilanzieren und begutachten sie den technischen und baulichen Ist-Zustand hinsichtlich des Energieverbrauchs, der Energieverteilung und der Energieerzeugung, sie zeigen Optimierungspotenziale auf und entwickeln auf die KundInnen abgestimmte Energiekonzepte. Sie beraten bei Erwerb oder Erneuerung von Immobilien, Anlagen oder Geräten und erteilen darüber hinaus Auskunft über Fördermöglichkeiten. Sofern befugt, erstellen EnergieberaterInnen auch den bei Neubau, Verkauf oder bei Änderung von Gebäuden verpflichtenden sogenannten Energieausweis.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2023 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020/21 und 2022/23 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet