Arbeitsmarktentwicklung in Österreich
Die Europäische Union soll ein moderner, ressourceneffizienter und gleichermaßen wettbewerbsfähiger Wirtschaftsraum werden und ab dem Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freisetzen. Die österreichische Industrie - wie auch die gesamte europäische Industrie - steht dabei vor der Herausforderung, nicht nur die THG-Emissionen zu senken, sondern diese bilanziell zur Gänze zu vermeiden. Es sind somit Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Transformation der Produktionsprozesse hin zu 100 % erneuerbaren Energieträgern sowie zur Entwicklung neuer Technologien und gegebenenfalls neuer Produkte erforderlich.
Diese Berufsobergruppe umfasst die Berufe ElektroenergietechnikerIn, SolartechnikerIn, EnergieberaterIn sowie WindenergietechnikerIn. Nachgefragt werden zum überwiegenden Teil ElektroenergietechnikerInnen. Diese arbeiten vorwiegend in Elektrizitätsversorgungs- und -verteilungsunternehmen, in großen Industriebetrieben der Elektroindustrie und zum Teil bei Verkehrsbetrieben. Die Elektrifizierung von Produktionsprozessen, der Ausbau der Netzinfrastruktur sowie die Substitution von Gas durch elektrische Energie treiben die Nachfrage. Der Trend ist positiv. Zentrale Kompetenzen, die in Inseraten genannt werden, sind Elektronikkenntnisse, Kommunikationsstärke, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Projektmanagement, EDV-Anwendungskenntnisse und Elektrotechnikkenntnisse.
Solar- und WindenergietechnikerInnen werden in Inseraten nur selten explizit gesucht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die steigende Bedeutung von erneuerbaren Energieträgern und die Installation von entsprechenden modernen Kapazitäten nicht auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt. Der Umbau wird auch von der Gesetzgebung und politischen Entscheidungsträgern forciert und begünstigt (Tesar 2021). Gesucht werden hier allerdings ElektrotechnikerInnen, eine Abgrenzung der Berufe ist kaum möglich.
Trends, Daten und Fakten zum Beruf "SolartechnikerIn"
Berufsbeschreibung
SolartechnikerInnen sind Fachleute im Bereich der Installations- und Gebäudetechnik, Energietechnik oder Elektronik, die sich auf Solarenergie spezialisiert haben. Es wird zwischen zwei Arten von Solaranlagen unterschieden. Erstens gibt es Anlagen für Solarthermie, sie dienen der Gewinnung von Wärme aus Sonnenenergie. Zweitens gibt es Photovoltaik-Anlagen, mit denen Strom aus Sonnenenergie erzeugt wird. SolartechnikerInnen planen und konstruieren diese Anlagen mittels geeigneter CAD-Software, bauen sie zusammen und montieren sie vor Ort. Außerdem bestellen sie erforderliche Anlagenteile, wie z. B. Wärmetauscher, Pumpen und Kollektoren. Sie berechnen den Energiebedarf eines Gebäudes und besprechen geeignete Lösungen mit ihren AuftraggeberInnen. Sie führen regelmäßige Wartungs- und Servicearbeiten durch, prüfen Sensoren und Komponenten und reparieren defekte Anlagenteile. Auch die Herstellung und Entwicklung neuer Anlagen kann zu ihren Aufgaben gehören.
Trend
Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich die Bedeutung des Berufs in den kommenden Jahren aus jetziger Sicht entwickeln wird, und wie groß die Bedeutung aktuell ist (gemessen als Anteil am gesamten Inseratenaufkommen aller Berufe in Österreich oder dem ausgewählten Bundesland). Die Bedeutung kann dabei in Zukunft zurückgehen (negativer Trend), gleichbleiben oder steigen (positiver Trend). Gleichzeitig wird auch die Anzahl der Inserate des Vorjahres dargestellt, welche zu den Anteilen korrespondieren.
WICHTIG: Für Berufe mit einem hohen Anteil (siehe Grafik: Anteil an allen Inseraten) bedeutet auch ein tendenziell negativer Trend oder ein gleichbleibendes Inserateaufkommen (siehe Grafik: 3-Jahres Trend) durchaus gute Jobaussichten.
Daten und Fakten
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Inserateaufkommens in den vergangenen Jahren sowie nach Bundesländern und im Vergleich zu ähnlichen Berufen. Zudem werden auch Informationen zu den am Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen dargestellt: welche Kompetenzen werden in den Inseraten besonders häufig angegeben (durchschnittlicher Anteil der Jahre 2020 bis 2022 in %), beziehungsweise welche Kompetenzen haben am stärksten an Bedeutung gewonnen (Veränderung der Anteile im Jahresvergleich 2020 und 2022 in %-Punkten).
Datenquelle: Inserate aus dem Internet